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Mailand und San Siro

Bei Scala und Gala am Abend

Ein traumhafter Tag und eine magische Nacht in Milano. Eintracht Frankfurt gewinnt 1:0 im San Siro gegen Inter Mailand. Damit steht damals Eintracht Frankfurt im Viertelfinale der Europa League 2018/2019. Endlich, seit 24 Jahren

„ist Eintracht Frankfurt wieder wer in Europa“.

Der sehnlichste Wunsch eines mir vertrauten SGE-Experten. Die Hessen sind damit in der Saison 18/19 der einzig verbliebene deutsche Vertreter im internationalen Wettbewerb. Vor knapp 50.000 Zuschauern in der Kathedrale des Fussballs schießt Luka Jovic in der 6. Minute das entscheidende Tor des Abends.

Highlights aus Milano

– Die Klassiker –

1. Duomo di Milano

Ein Meisterwerk aus Mamor, Duomo di Milano

Ein beeindruckendes Bauwerk. Der Mailänder Dom ist die drittgrößte Kirche der Welt. Baubeginn geht auf das Jahr 1386 zurück. Folgende 500 Jahre wurden weitere Arbeiten an der Fassade und den Türmen der Kirche vorgenommen, so dass vielfältige Stilrichtungen in der Kathedrale vereint sind.

Der Mailänder Dom, die Kathedrale Santa Maria Nascente, ist das bedeutendste gotische Bauwerk Italiens.

Am 14.03.2019 ist der Mailänder Dom außerdem Wahrzeichen für Eintracht Frankfurts Traumreise durch Europa. Knapp 20.000 Anhänger versammeln sich vor der Kathedrale und verwandeln den Piazza del Duomo in ein schwarz-weißes Freudenmeer.

20.000 Fans von Eintracht Frankfurt feiern in Mailand

Von dort aus beginnt der Fanmarsch ins fast 8km entfernte Stadion San Siro.

2. Teatro alla Scala

Das Ziel jedes Opernsängers, die Bühne der Mailänder Scala

Oder kurz gesagt, die Scala, das berühmte Opernhaus Mailands. Sie zählt zu den wichtigsten Opernhäusern weltweit. Die Scala umfasst 2.200 Plätze. Jedes Jahr beginnt die Saison am 7. Dezember, dem Namenstag des heiligen Ambrosius, des Stadtpatrons von Mailand. Die „Inaugurazione“ ist stets ein pompöses Event, dabei ist das äußere Erscheinungsbild der Scala geradezu schlicht.

Die Scala wurde in nur 23 Monaten erbaut. 1778 wurde sie erstmals durch die österreichische Kaiserin Maria Theresia eröffnet. Mitte der 1950er Jahre erreicht das Opernhaus ihren glanzvollen Höhepunkt, dank einer gewissen Diva von Milano: Maria Callas.

Die Callas galt als Primadonna Assoluta, künstlerisches Idol und Liebling der Klatschpresse. Kapriziös, impulsiv, herrisch.

Und die Diva vom Main?

Elf zaubern, 15.000 feiern

Fühlt sich an wie Champions League

Es gibt kein Bier in Mailand

3. Galleria Vittorio Emanuele II

Shopping & Dinning in Milano-Style

Mailands bekannteste Einkaufsgalerie, benannt nach dem König Viktor Emanuele II. Die Galerie wurde von Giuseppe Mengoni erbaut. Ein lange Shopping- und Restaurantmeile, die von einem Arm gekreuzt wird. Die Kreuzung bildet einen großen achteckigen “Raum”, die Octagon.

Die Octagon gilt als das Wohnzimmer der Stadt und wird auch “Il Salotto di Milano” genannt.

4. San Siro

Man nennt es die Kathedrale des Fußballs. Das Giuseppe-Meazza-Stadion ist das größte Fußballstadion Italiens. Seinen offiziellen Namen, welches es seit 1980 führt, hat das Stadion durch seinen legendären Spieler und Clubpräsidenten Giuseppe Meazza erhalten. Mit 284 Treffern ist Meazza Rekordtorschütze von Inter Mailand.

Der Gästebereich im San Siro befindet sich bei Partien von Inter Mailand in der Süd Kurve (blau), denn die Curva Nord ist die Heimat der Anhänger von Inter Mailand (grün). Den ursprünglichen Namen „San Siro“ trug es auf Grund des gleichnamigen Stadtviertel der Spielstätte. Das Stadion bietet Platz für ca. 80.000 Zuschauer, die auf drei Rängen verteilt werden.

1927 wurde das Stadion auf Wunsch des damaligen Präsidenten von Milan Piero Pirelli errichtet. Es folgten mehrfache Umbauten und Erweiterungen. 1939 wurden die Kurven des 1. Ringes dazugebaut, 1955 wurde der 2. Ring ergänzt und 1990 der 3. Ring aufgesetzt sowie eine Dachkonstruktion. Der 3. Ring ist allerdings unvollständig.

Die Längsseiten haben die Farben rot (Westsektor – Tribüne und Presse) und orange (Ostsektor), die Kurven sind blau (Südkurve – Fankurve Milan) und grün (Nordkurve – Fankurve Inter).

Im Jahr 2001 fand in San Siro das Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Valencia statt, das bekanntermaßen die Bayern für sich entscheiden konnten.

Und am Donnerstag?

Bundesliga.com: Die magische Nacht von Mailand

Die Welt titelt: Eintracht Frankfurt rettet Deutschlands Fussballehre

Spiegel: Die guten Europäer

Extratipp: Eine Mannschaft zum Verlieben

Gourmet-Tipp

Dieses Mal beziehen wir unseren kulinarischen Tipp direkt aus San Siro…

Schon mal Prosciutto de Carpegna probiert?

An dieser Stelle vielen Dank für die köstliche und sympathische Verkostung. Mille Grazie! Delizioso!

In Italien gibt es insgesamt acht Schinkensorten, die die geschützte Herkunftsbezeichnung DOP (Denominazione d’Origine Protetta) tragen dürfen:

  • Prosciutto di Parma DOP
  • Prosciutto di San Daniele DOP
  • Prosciutto di Modena DOP
  • Prosciutto Veneto Berico-Euganeo DOP
  • Jambon de Bosses DOP (Valle d’Aosta
  • Prosciutto di Carpegna DOP
  • Prosciutto Toscano DOP
  • Crudo di Cuneo DOP

Prosciutto di Carpegna kommt wie der Name verrät, aus der Region Carpegna. Die Geschichte seiner Herstellung reicht bis zur Römerzeit zurück. Carpegnas Waldbestand ist reich an Eichen, wodurch die Region geradezu ideale Bedingungen zur Fütterung in der Schweinezucht liefert.

Nach den EU-Richtlinien dürfen für die Herstellung von Prosciutto di Carpegna nur die Hinterkeulen der Schweine verwendet werden, die in der Emilia Romagna und in der Lombardia geboren, gehalten und frühestens mit einem Alter von 10 Monaten und ab einem Gewicht von 160 kg geschlachtet wurden.

Der Schinken muss in Carpegna hergestellt werden. Das Herstellungsverfahren ist klar definiert. Bis in die 1970er Jahre wurde er gar ausschließlich in Handarbeit hergestellt. Auch wenn heute industrialisierte Herstellungsverfahren zum tragen kommen, die grundlegenden Techniken der traditionellen Schinkenherstellung bleiben traditionell die selben.

Andiamo a Milano

Milano ist auch ohne Eintracht Frankfurt ein Erlebnis und definitiv eine Reise wert. Eine wunderschöne mondäne Stadt. Alle klassischen Sehenswürdigkeiten sind nah beieinander und können daher „zügig abgelaufen“ werden, man möge mir diese Anmerkung verzeihen. Doch am Ende will man ja oft das echte „Milano-Feeling“ erleben, das sich eben selten in Museen und touristischen Attraktionen einstellen möchte. Mailand ist schön, eindrucksvoll und vielseitig. Das findet man idealerweise in einem Stadtspaziergang heraus, welcher gerne auch durch Brera führen sollte. Am späteren Nachmittag, zur „Afterwork-Time“ setzt man sich dann zu den Milanesi in eine Bar und genießt den Aperitivo. Wer es pathetisch möchte, sucht sich einen Platz in der Camparino in Galleria. In diese Bar kommt ganz Mailand zusammen und das aus gutem Grund: dem Campari zuliebe. Campari in Mailand hat eine 160-jährige Tradition. Davide Campari, der die Bar 1915 eröffnete, verhalf diesem Bitterlikör mit der leuchtend-roten Farbe zu Weltruhm.

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