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Fuerteventura 2021

April, 2021: Urlaub trotz Corona – Darf ich das?

*Kooperation / Werbung*

Wir befinden uns mitten in der COVID-19 Pandemie. Die Welt ist nicht mehr so, wie sie vor 1,5 Jahren noch war… und das Reisen? Nicht erwünscht. Verständlich, denn letztlich versucht man der unkontrollierten Ausbreitung des Virus‘ Herr zu werden. Reisen sind verpönt. Auf der anderen Seite steht die schleichende Erkenntnis, dass wir vermutlich lernen müssen, mit diesem neuen SARS-Virus zu leben, auch zu reisen und dass es Wirtschaftszweige gibt, wie vor allem der Tourismus und die Gastronomie, die fürs Überleben darauf angewiesen sind, dass dieser Lernprozess zügig beginnt und erfolgreich verläuft.

Dass es inzwischen ausreichende Testkapizitäten gibt und deutlich mehr Erkenntnisse über Ansteckungswege und Gefahren, macht es wieder möglich, mit guter Vorbereitung und Vorsicht zu verreisen. Logischerweise sollte das Reiseziel mit Bedacht gewählt werden und klar ist man auf gegenseitiges Vertrauen und Rücksicht aller Mitreisenden angewiesen. So haben wir uns für Fuerteventura entschieden und wurden eingeladen, das Urlaubsziel in der Pandemiezeit vorzustellen.

Letztlich kann ich aber vorwegnehmen, dass wir eine gute Erfahrung sammeln durften. Natürlich, die Angst reiste mit. Nicht nur, die Angst zu erkranken, sondern auch die Angst bzw. Zweifel, unvernünftig zu sein. „Schuldig“… sollte der Urlaub folgenreich sein. Kurz zuvor hatten wir einen Reisereportage gelesen, darin schrieb die Autorin, wie sie vor Abflug geistig ihren Grabstein vor Augen sah und die Trauergemeinde tuschelte „Selbst schuld, warum muss sie denn auch jetzt vereisen“. Dieser Artikel und die möglichen (Selbst)Vorwürfe kommen mir immer wieder in den Kopf. Ich verspüre eine Art schlechtes Gewissen. Und ich bin mir bewusst über meine besondere Verantwortung als Reisende.

Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass man das Reisen aktuell kritisch betrachtet. Doch bitte ich hier auch mal um einen Perspektivenwechsel der Kritiker. Man sollte die Probleme mit Covid-19 vielschichtiger verstehen wollen: Wir fliegen getestet mit Maske aus Deutschland (Inzidenz >120, davon >80% Ansteckung mit der Mutation B 1.1.7) auf eine Insel ohne Mutationsvariante und Inzidenz <60). Wir gehen Essen, aber draußen. Wir gehen schwimmen, aber mit Abstand und draußen. Wir laufen am Meer spazieren, draußen und mit Abstand. Wir testen uns jeden 2. Tag freiwillig. Auf Fuerteventura bedankt man sich für unser Kommen. Unsere Gastgeber und Kellner sprechen mit uns über ihre finanziellen Sorgen und Ängste. „Wenn es so weiter geht, habe ich in 14 Tagen keine Arbeit mehr. Ich weiß nicht, was dann passiert.“. Währenddessen fühlen sich Urlauber, mit denen wir sprechen, zu Hause pauschal angeklagt: „Wie kann man jetzt nur Urlaub machen? Unverantwortlich, so als sei man ganz alleine Schuld an der Pandemie. Wer entscheidet über richtig und falsch?!“

Letztlich liegt die „Wahrheit“ wohl irgendwie dazwischen. Urlaub bedeutet aktuell wie zu Hause: Abstand, Maske. Outdoor-Life und Vorsicht. Verantwortung übernehmen. Urlaub bedeutet außerdem Lebensqualität, Freude. Ein Ziel zu haben. Kraft zu tanken. Urlaub bedeutet für die Menschen im Tourismusgewerbe Existenzsicherung, Hoffnung und Perspektive… Es ist und bleibt weiterhin eine schwierige Situation, die sich hoffentlich bald für alle mit zunehmenden Impfungen und Immunisierung zum Positiven wendet.

Unser Reiseziel: Fuerteventura

Fuerteventura ist die zweitgrößte kanarische Insel. Sie liegt im Atlantischen Ozean, 100 km von der Nordküste Afrikas entfernt. Fuerteventura ist vor allem wegen ihrer weißen Sandstrände beliebt und dem idealen Wetter: ganzjährige Sonnengarantie, stets mit leicht kühlendem Wind kombiniert. Fuerteventura wird von einer Vielzahl von Stränden eingerahmt. Aus unserer Sicht sind andere „Sehenswürdigkeiten“ ehrlicherweise zu vernachlässigen. Daher kann man hier ordentlich dem Beachlife frönen.

Jandia… der Süden von Fuerteventura

Jandia ist eine Halbinsel im Süden Fuerteventuras. Sie besteht aus 21 Kilometern weißem Sandstrand. Jandia beginnt an der Costa Calma und endet nach 21km in Morro Jable.

Die Besonderheit der Playa Jandia ist ihre Breite, der helle Sand und das sehr klare Wasser des Atlantiks. An diesem Strand findet sich zu jeder Jahreszeit ein gemütliches Plätzchen zum Schwimmen, Sonnenbaden, laufen… apropos…

Was tun in Jandia? Surfen, Segeln, Wandern oder Mountainbiken, Ausflüge in den Naturpark, nach Morro Jable oder an die Costa Calma bieten sich an. Ansonsten ist der Zoo und Naturpark Oasis Park noch ganz sehenswert. Immerhin kann man dort süße Lemuren füttern.

Restaurant-Tipp für Morro Jable: La Laja

Direkt an der Strandpromenade mit Blick aufs Meer – was will man mehr?

Restaurante La Laja, Tomas Grau Guerra 1 in 35625 Morro Jable, Fuerteventura, Canary Islands.
Telefon: +34 – 928 – 54 205.

Alteingesessenes Lokal ohne viel Schnickschnack, aber sehr frischer Fisch zu absolut moderaten Preisen. Exponierte Lage, wirkt schon allein dadurch sehr touristisch. Da wir am ersten Abend eher zufällig hier gelandet sind, hatte ich durchaus Bedenken. Die erste Erleichterung kam nach dem Lesen der Empfehlung im Müller-Reiseführer für das Restaurant. Es war lecker. Zudem sei noch erwähnt, dass wir von 5 Abenden 3 mal dort essen waren und dabei immer wieder auf andere „Wiederholungstäter“ gestoßen sind. Zu Corona-Zeiten war es ohnehin ein besonderes Gefühl, nach 5 Monaten mal wieder essen zu gehen, draußen mit Meerblick und Abstand. Dazu gab es jeden Abend Musik aus der Quetschkommode einer dezenten Musikerin, die sich auf der Mauer zum Meer positionierte und die berühmten Klassiker zum Besten gab. Wenn sich dann noch ein zufällig anwesender Opernsänger mit 2 Meter Abstand neben sie gesellt und die beiden spontan ein „O Sole Mio“ darbieten, die Gäste der drei umliegenden Restaurants erst verharren, dann euphorisch applaudieren, Frauen zu Tränen gerührt sind… dann ist man einfach nur dankbar für diesen kleinen Moment.

Beachbar-Tipp: Atalaya Beach Bar

Am Esquinzo Playa unterhalb vom Robinson Club. Sehr freundlicher, aufmerksamer Service, gutes Essen. Besonders die Gambas al ajillo haben uns überzeugt. Die Paella (nur Sonntags) eher weniger. Wir waren schon häufiger dort über die Jahre. Ohne Corona gibt es dort Freitags Nachmittag Live-Musik. Ein schönes Plätzchen zum Relaxen.

Fuerteventura ist zum Relaxen, Sporteln, Sonnenbaden, für Strandspaziergänge, lecker Essen gehen uvm. hervorragend geeignet. Die meisten Dinge davon sind umsonst und was sagt man doch gleich, best things in Life…

Während der COVID-19-Pandemie ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich für Abflug über die aktuellen Zahlen und Gegebenheiten auf Fuerteventura zu informieren. Tagesaktuelle Statistiken findest du bei Canary-Vibes:

https://www.canary-vibes.com/coronavirus-kanaren/

Darüberhinaus musst du und alle anderen Reisenden vor Abflug mit dem Flugzeug nach Spanien einen negativen PCR-Test vorlegen und ein Einreiseformular von Spain Travel Health ausfüllen (auch als App erhältlich). Der QR-Code wird bei Einreise am Flughafen Fuerteventura kontrolliert.

https://www.spth.ggob.es/

Ebenso empfiehlt sich der Download der Warn-App „RadarCovid“:

https://apps.apple.com/de/app/radar-covid/id1520443509

Einen TMA Antigen-Test vor Rückreise zu organisieren, ist auf Fuerteventura keine Schwierigkeit. Es gibt überall in den touristischen Zentren von Jandia deutschsprachige Ärzte und Kliniken. Einige Ärzte bieten auch den Service an, zu dir ins Hotel bzw. ins Apartment zu kommen.

Wir empfehlen für Esquinzo und Jandia die Arztpraxis von Dr. Rafael Bermejo Garcia, CEM Morro Jable, Avenida del Saladar, Jandia CP 35626. Ein sehr sympathischer, menschlicher Typ mit Humor, sehr guten Deutschkenntnissen und guter Empathie.

Und idealerweise nimmt man eben zusätzlich ein paar Schnelltests mit ins Reisegepäck, um sich auch eigenverantwortlich regelmäßig testen zu können. Masken, ggf. Handschuhe und Desinfektionsmittel sind ja ohnehin inzwischen ein fester Bestandteil des Reisegepäcks.

Da sich bei den kanarischen Temperaturen das Leben auf Fuerteventura sowieso überwiegend an der frischen Luft abspielt, kann man hier durchaus ein paar schöne, ruhige Tage genießen und ein bisschen „Normalität“ erfahren. Mit Abstand und Fürsorge.

Darf ich das also? Wichtig ist eine gute Vorbereitung der Reise und verantwortungsvolles Handeln. Denn während die Bundesregierung in Deutschland mit ihren Aussagen und politischen Aktivitäten den Eindruck erweckt, Urlauber seien schuldig am Verbreiten des Virus, wenn sie aus den Urlaubsländern zurückkehren, war es faktisch ja so, dass wir aus dem Hochinzidenz- und Virusvariantengebiet Deutschland nach Fuerteventura (Inzidenz damals >60) geflogen sind. Entsprechend achtsam sollte man sich als Urlauber dann auch verhalten und sich freuen, dass einem trotz verrückter Zeiten viel Gastfreundschaft und Dankbarkeit entgegengebracht wird. Denn für Inseln wie Fuerteventura, die fast ausschließlich vom Tourismus leben, geht es um die wirtschaftliche Existenz.

Urlaub in Corona-Zeiten ist also möglich, mit Bedacht und alles in Maßen. Dann ist Urlaub auch wieder etwas ganz besonderes.

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