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Caorle Lifestyle

Caorle, eingebettet in seine Umgebung mit Lagunen und Meer. Die norditalienische Stadt liegt an der Adria, besser gesagt mündet hier die Livenza in die Adria. Caorle, das wunderschön bunte Städtchen der Region Veneto (Venetien) mit seinen bunten Häusern, kann viel mehr als nur Strand. Aber es hat eben auch einen ganz besonderen goldgelben Strand nahe der Altstadt.

Die Kulisse: Im Hintergrund ein rausgeputztes Fischerstädtchen mit bunten Häusern und kleinen Gassen, einem Dom und Glockenturm. Davor liegt eine künstlerisch angelegte Promenade, die Scogliera Viva („Lebende Klippe“), die sich an 18km goldenen Sandstrand anschmiegt. In Caorle selbst ist der Strand schön breit, das Wasser klar und fällt nur seicht ab. Es glitzert in der Sonne. Wir können eine gefühlte Ewigkeit ins Meer hinein laufen. Winzige Wellen spülen uns dabei sanft um die Knie. Wir sehen kleine Fischschwärme, die sich geschwind um uns herum bewegen. Und dann hören wir es: Glockengeläut. Die Kirche Madonna dell‘Angelo befindet sich direkt an der Strandpromenade, direkt ein der Mole. Ein Anblick, der Caorle weltberühmt gemacht hat und eindrucksvoll beweist, dass Caorle noch mehr verdient hat, als lediglich als Klein-Venedig bezeichnet zu werden.

Foto by: www.italy.it

Die Kirche Madonna dell’Angelo, die ursprünglich dem Erzengel Michael geweiht war, stammt aus dem Jahr 1751 und thront bis heute zwischen Klippen und Levante-Strand auf einem Landvorsprung direkt am Meer. Der Legende nach hatten einige Fischer im Meer die Holzskulptur einer Madonna mit Kind gefunden, die trotz ihres Marmorsockels nicht unterging. Ihre Kinder brachten sie schließlich in den Dom, von wo sie am nächsten Tag wieder verschwand, um auf unerklärliche Weise schließlich in dem Kirchlein am Meer wieder aufzutauchen. Seither ist sie in der Kirche der Madonna dell’Angelo zu Hause, dem Meer zugewandt und beschützt die Ausfahrt der Fischer, die regelmäßig zu ihr pilgern.

Mit Caorle ist es so wie mit den meisten schönen Orten: Man ist dort selten allein. Das malerische Städtchen erfreut sich großer Beliebtheit, insbesondere bei Touristen aus Österreich. So sehr, dass selbst die fliegenden Händler am Strand mit dem Gruß „Habe die Ehre“ weiterziehen. Das touristische und gastronomische Angebot ist groß, daher lässt es sich hier gut ein paar Tage aushalten.

Zum Beispiel im September 23.

Bei 26-27 Grad schlendern wir durch die Calli, durch die schmalen Gassen Caorles, vorbei an Bars, Eisdielen, Boutiquen, Ateliers oder kleinen Läden mit komplett unnützen Zeug. Es gibt viel zu sehen, Caorle ist geschäftig. Auch wenn sich die Saison bald dem Ende neigt, ist hier noch einiges los. Wir nehmen unterschiedliche Gerüche wahr, von Pizza bis Düfte von Fisch und Meeresfrüchten. Klar spielt der Fischfang im ehemaligen Fischerdorf Caorle auch heute noch eine große Rolle. All morgendlich verlassen die Fischerboote den Hafen und kehren Abends mit ihrem Fang zurück. Ihre Beute wird dann am städtischen Markt über eine “Flüster-Auktion“ verkauft: jeder Bieter flüstert dem Verkäufer einen Preis ins Ohr und wer am meisten bietet, erhält den Zuschlag. Hoffen wir, dass das Restaurant, das wir heute aufsuchen, einen guten Flüsterer hat.

Eigentlich ist es kein klassisches Restaurant, das „Da Bepi“. Es ist der Restaurantbetrieb des in dritter Generation geführten Hotels Sara. Bepi ist der Ü70-Küchenchef, stets präsent, nicht übermäßig freundlich, sondern echt und aufmerksam. Die Gerichte sind einfach, lecker ohne chichi. Es gibt gewiss luxuriösere Restaurants, die wir in Caorle besucht haben, aber bei Bepi hat uns gerade die einfache, leichte Atmosphäre gefallen. Der Tisch neben uns ist besetzt mit vier älteren, adrett gekleideten Damen, am Tisch dahinter sitzen drei Generationen zusammen und plaudern aufgeregt durcheinander und noch eine Ecke weiter sind mehrere Tische zu einer langen Tafel zusammengeschoben, an der 14 Jungs in Fussball-Dress sitzen und hektisch ihre Pizza verschlingen. Müssen wir noch erwähnen, dass wir die einzigen nicht-italienischen Gäste sind? Wir genießen es, Teil dieser wohligen Szenerie zu sein. Nach den Spaghetti Vongole gibt es noch eine Kugel hausgemachtes Eis auf die Hand und wir spazieren den Kanal zurück in unser Hotel, dem Aqa Palace. Die Distanz von ca. einem Kilometer eignet sich hervorragend für den abendlichen Spaziergang. Wir nutzten aber auch mal eines der kostenlosen Hotel-Bikes und den eCaddy Shuttle, um vom Aqa Palace, das im traumhafter Lage am Kanal liegt, ins Stadtzentrum zu gelangen. Doch heute laufen wir, nach dem üppigen Dinner. Am Hotel angekommen wartet das kleine schwarze Kätzchen, welches auf dem Parkplatz vor dem Hotel wohnt, um sich noch ein paar Streicheleinheiten von uns abzuholen. Und damit endet ein sonniger und entspannter Tag in Caorle.

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